Was passiert wenn ihr diese mysteriöse unterirdische Welt in Jordanien im Hochsommer für ein paar Euro entdeckt

Während der Hochsommer in Europa seine sengende Hitze entfaltet, eröffnet sich für abenteuerlustige Paare eine außergewöhnliche Gelegenheit: Ein Wochenendtrip zur majestätischen Karak-Burg in Jordanien. Diese monumentale Kreuzritterburg thront seit über 850 Jahren auf einem strategischen Bergrücken und verspricht eine Zeitreise der besonderen Art. Der Juli mag in anderen Regionen des Nahen Ostens unerträglich heiß sein, doch die Höhenlage von Karak auf 900 Metern über dem Meeresspiegel sorgt für erträglichere Temperaturen und macht diese historische Perle zu einem idealen Sommerziel für Geschichtsliebhaber und Kulturbegeisterte.

Ein Monument der Geschichte zum Greifen nah

Die Karak-Burg ist weit mehr als nur eine Ruine – sie ist ein lebendiges Geschichtsbuch aus Stein. Erbaut im 12. Jahrhundert unter dem Kreuzritter Paganus der Buttler, erzählt jeder Mauerstein von epischen Schlachten, diplomatischen Intrigen und dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen. Besonders faszinierend ist die Tatsache, dass hier einst Raynald von Châtillon residierte, jener berüchtigte Kreuzritter, dessen Provokationen schließlich zu Saladins entscheidendem Feldzug führten.

Wenn ihr als Paar durch die gewaltigen Torbögen schreitet, werdet ihr von der schieren Größe der Anlage überwältigt sein. Die Burg erstreckt sich über 25.000 Quadratmeter und beherbergt ein Labyrinth aus unterirdischen Gängen, Gewölbesälen und Verteidigungsanlagen. Die oberen Ebenen bieten spektakuläre Panoramablicke über das Jordantal und das Tote Meer – perfekt für unvergessliche Paarfotos bei Sonnenuntergang.

Verborgene Schätze und einzigartige Erlebnisse

Das wahre Abenteuer beginnt in den unterirdischen Kammern der Burg. Bewaffnet mit einer Taschenlampe (die ihr unbedingt mitbringen solltet), könnt ihr die düsteren Gänge erkunden, die einst als Lagerräume, Ställe und Gefängnisse dienten. Die Akustik in diesen Räumen ist beeindruckend – ein geflüstertes Wort hallt geheimnisvoll durch die jahrhundertealten Gewölbe.

Ein besonderes Highlight ist die restaurierte Kapelle im Herzen der Burg. Hier haben christliche Kreuzritter und später muslimische Herrscher ihre Spuren hinterlassen – ein einzigartiges Zeugnis religiöser Toleranz und kultureller Verschmelzung. Die kunstvollen Steinmetzarbeiten und erhaltenen Inschriften bieten unzählige Fotomotive für geschichtsbewusste Reisende.

Die moderne Stadt Karak entdecken

Rund um die historische Burg hat sich das moderne Karak entwickelt, eine lebendige jordanische Stadt mit etwa 32.000 Einwohnern. Schlendert durch die traditionellen Souks, wo lokale Handwerker noch immer nach jahrhundertealten Methoden arbeiten. Besonders empfehlenswert sind die kleinen Werkstätten, in denen ihr den Kunsthandwerkern beim Töpfern und Weben über die Schulter schauen könnt.

Das archäologische Museum der Stadt, nur wenige Gehminuten von der Burg entfernt, beherbergt faszinierende Funde aus verschiedenen Epochen. Von nabatäischen Münzen bis hin zu byzantinischen Mosaiken – hier wird die 5000-jährige Geschichte der Region lebendig. Der Eintritt kostet lediglich 2 Euro pro Person und bietet enormen kulturellen Mehrwert.

Fortbewegung ohne große Ausgaben

Die Anreise nach Karak gestaltet sich überraschend unkompliziert und preiswert. Vom Queen Alia International Airport in Amman erreicht ihr Karak am günstigsten mit dem öffentlichen Bus. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden und kostet pro Person nur 4 Euro. Die Busse fahren stündlich und bieten eine authentische Möglichkeit, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen.

Alternativ könnt ihr euch am Flughafen einen Mietwagen nehmen. Die Fahrt über den spektakulären King’s Highway ist ein Erlebnis für sich – die kurvenreiche Strecke führt durch dramatische Berglandschaften und biblische Ortschaften. Ein Kleinwagen kostet für ein Wochenende etwa 45 Euro, Benzin ist in Jordanien günstig.

Innerhalb von Karak bewegt ihr euch am besten zu Fuß. Die Stadt ist kompakt, und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten liegen in Gehweite zueinander. Lokale Taxis für weitere Strecken kosten selten mehr als 3 Euro pro Fahrt.

Übernachten wie die Einheimischen

Karak bietet eine überraschende Vielfalt an preiswerten Unterkünften. Kleine Familienpensionen im Stadtzentrum kosten für Paare zwischen 25 und 35 Euro pro Nacht. Diese einfachen, aber sauberen Unterkünfte bieten oft mehr Charme als internationale Hotelketten – und ihr erhaltet authentische Einblicke in die jordanische Gastfreundschaft.

Besonders empfehlenswert sind Gästehäuser in renovierten Altstadthäusern. Die dicken Steinmauern sorgen auch im Juli für angenehme Kühle, und die Dachterrassen bieten romantische Ausblicke auf die beleuchtete Burg bei Nacht. Viele Gastgeber sprechen grundlegendes Englisch und geben gerne Insidertipps für euren Aufenthalt.

Kulinarische Entdeckungen für kleine Budgets

Die lokale Küche von Karak ist ein Fest für die Sinne und schont dabei das Reisebudget. In den kleinen Familienrestaurants rund um die Burg bekommt ihr traditionelle Gerichte wie Mansaf oder Maqluba für 8 bis 12 Euro pro Person. Diese herzhaften Reisgerichte mit Lamm oder Huhn werden oft in geselliger Runde geteilt – perfekt für Paare, die verschiedene Geschmäcker probieren möchten.

Street Food ist noch günstiger und genauso authentisch. Falafel-Sandwiches kosten nur 1,50 Euro, frisch gebackenes Fladenbrot gibt es für wenige Cent. Die lokalen Bäckereien öffnen bereits vor Sonnenaufgang und bieten warme Backwaren, die perfekt für ein romantisches Picknick auf den Burgmauern geeignet sind.

Vergesst nicht, den berühmten jordanischen Tee zu probieren. In den traditionellen Teestuben zahlt ihr nur 1 Euro pro Glas und könnt dabei das entspannte Tempo des Orients genießen. Die Gastfreundschaft der Einheimischen sorgt oft dafür, dass aus einem kurzen Teestopp ein mehrstündiges Gespräch über Kultur und Geschichte wird.

Praktische Tipps für heiße Sommertage

Der Juli in Karak bringt Temperaturen zwischen 25 und 32 Grad Celsius mit sich – deutlich angenehmer als in den Tieflagen Jordaniens. Frühe Morgenstunden und späte Nachmittage sind ideal für ausgedehnte Burgerkundungen. Plant eure Besichtigungen zwischen 7 und 10 Uhr morgens sowie ab 16 Uhr.

Bringt unbedingt ausreichend Wasser mit – in der Burg gibt es keine Verkaufsstände. Sonnenschutz und bequeme Wanderschuhe sind unverzichtbar, da ihr viel über unebenes Steinpflaster laufen werdet. Eine Powerbank für eure Smartphones ist sinnvoll, da die dicken Burgmauern den Akku schneller leeren lassen.

Der Eintrittspreis für die Karak-Burg beträgt 3 Euro pro Person – ein erstaunlich günstiger Preis für ein UNESCO-Weltkulturerbe dieser Bedeutung. Führungen sind gegen kleinen Aufpreis verfügbar, aber die Burg lässt sich auch wunderbar auf eigene Faust erkunden. Informationstafeln in englischer und arabischer Sprache erklären die wichtigsten historischen Zusammenhänge.

Was reizt dich mehr an der Karak-Burg?
Unterirdische Gänge erkunden
Sonnenuntergang auf Burgmauern
Kreuzritter Geschichte erleben
Lokale Küche probieren
Romantische Dachterrassen

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